Die Ursprünge der Kirche: Legende und Kloster
Vor dem Jahr 1300 befand sich an der Stelle der Kirche eine Wallfahrtskapelle mit einem angeblich wundertätigen Marienbild. Es ging auf die Legende zurück, nach der Maria in einer Buche mit einem Adlernest erschienen war. Hieraus leitet sich der Name Ahrensbök bzw. Arnesboken ab: Ar = Adler, Nes = Nest, Boken = Buche. Im Jahr 1328 wurde zunächst die Kirche erbaut und 1397 ein Kartäuserkloster gegründet. Dies ist auch der Grund für die Erweiterungen des Ursprungsbaus um Chor und Seitenschiff. Im Kloster lebten ungefähr 14 Mönche und 20 Laienbrüder.
Durch die Reformation und andere politische Umbrüche wurde das Kloster 1564 aufgelöst. Im Jahr 1584 erfolgte der Abriss der Klostergebäude. Durch die Jahrhunderte sind noch weitere Veränderungen entstanden, die sich nicht mehr alle zurückverfolgen lassen, zum Beispiel die zentralen Kerzenleuchter. Lassen Sie die Kirche dennoch einfach auf sich wirken – die Geschichte wird auf vielfältige Weise lebendig.
Wie in jeder Kirche mit viel Geschichte, so finden
Sie auch hier Zeichen aus allen Jahrhunderten.
Immer wieder wurden das Gebäude und der
Innenraum ergänzt und erweitert. Treten Sie ein
und lassen Sie die Zeugnisse der Geschichte und
des Glaubens auf sich wirken. Wir wünschen
Ihnen einen schönen und anregenden Aufenthalt.

Das Kirchenschiff
Das Kirchenschiff Richtung Turm ist der älteste Teil der Kirche und stammt aus
der Zeit um 1328.

Der Chor wurde mit der Gewölbedecke um 1400 ergänzt, dazu die Seitenschiffe an der Nordseite (Eingangsseite).
Das Taufbecken wurde 1928 eigens zur 600-Jahr-Feier der Kirche entworfen und gebaut.
Das Altar-Kruzifix/ Baumkreuz entstand um 1660 wahrscheinlich in den Niederlanden.
Der Altar selbst stammt aus der Zeit um 1680.

Der Innenraum
Der Innenraum in seiner heutigen Form wurde Ende des 19. Jahrhunderts angelegt. Das Gestühl stammt aus dem Jahre
1900, die Kanzel aus dem Jahr 1894. Beim Beginn der Renovierungsarbeiten im Innenraum 1883 wurden sieben Grabplatten aus dem 15. und 16. Jahrhundert unter dem Fußboden gefunden. Diese Art der Bestattung war damals üblich. Sie finden einige der Platten im Seitenschiff an den Wänden.
Das Kalksteinkruzifix zwischen Kanzel und Empore wurde 1481 geschaffen und zählt zu den bedeutendsten Bildwerken der Spätgotik Schleswig-Holsteins.


Kerzen anzünden
Eine Kerze anzünden können Sie im Seitenbereich unter diesem Kruzifix im Gedenken an Menschen, derer Sie gedenken möchten. Wir laden Sie außerdem ein, sich in unser Gästebuch neben dem Kerzentisch einzutragen.
Die Orgel
Die Orgel wurde 1867 von der dänischen Firma Marcussen gebaut. Marcussen-Orgeln sind bekannt für ihren warmen, vollen Klang und werden heute noch von diesem Familienunternehmen in alle Welt exportiert. Sie besteht aus beinahe 1.000 Pfeifen, zwei Manualen(den Tastaturen) und bietet mit ihren 24 Registern eine klangvolle und vielfältige Auswahl – nicht nur für Gottesdienste, sondern auch für Konzerte. Seit ihrem Bau ist die Orgel häufiger stark verändert worden. Eine originalgetreue Restaurierung 1996 sorgte dafür, dass sie nun wieder so klingt wie bei ihrem Einbau. Die Restaurierung wurde möglich durch großzügige Spenden des eigens hierfür gegründeten Orgelbauvereins. Durchgeführt wurde sie von der Firma Marcussen selbst.
Der Turm

Der Turm ist um einiges jünger als das Kirchenschiff: Er ersetzte einen älteren aus dem Jahre 1715, der stark beschädigt war. Im Jahr 1746 wurde der alte Turm abgetragen, der neue jedoch erst ab 1760 begonnen. Die lateinische Inschrift auf der Tafel über der Tür bezieht sich auf die Einweihung 1761, die von Friedrich Karl, Herzog von Schleswig-Holstein, initiiert wurde. Und schon 1793 musste der Turm instand gesetzt werden – zum ersten, aber längst nicht zum letzten Mal. Der Turm in seiner heutigen Form ist eine Mischung aus Sanierungsarbeiten mehrerer Jahrhunderte. So traf z.B. ein Blitzschlag den Turm 1865 und richtete einen bedeutsamen Schaden an, u.a. wurde die Orgel zerstört. Dies führte zum Einbau der heutigen Marcussen-Orgel. Die Fenster stammen aus den 1860er Jahren und entsprechen nicht mehr der originalen Form. Die ursprüngliche Art der Fenster können Sie noch an der Ostwand des Seitenschiffes am dortigen zugemauerten Grundriss erkennen. Die Uhr im Turm lässt sich in ihren Ursprüngen nicht mehr zurückverfolgen. Möglicherweise stammt sie noch aus dem alten Turm.